Donnerstag, 4. März 2010

Le Grand mit Grandezza


Der Le Grand Nationalpark hat sich heute wirklich von seiner fantastischen Seite gezeigt. Der teilweise bedeckte Himmel war beim steilen Aufstieg zum Frenchman Peak sehr willkommen, denn da wäre man sonst bei direktem Sonnenschein arg ins Schwitzen geraten; es reichte so schon. Der Ausblick war umso schöner. Und dann die Buchten, die Strände, die Farben des Meeres, einfach zauberhaft, seht selbst (für die Bilderschau wie immer auf das Quadratbild hier klicken). Für europäische Verhältnisse ist die Menschenleere, die wohltuende Einsamkeit, Weite und Ruhe immer wieder erstaunlich. Ich genieße dies besonders!

Außerdem erfreue ich mich wieder an der Offenheit, Herzlichkeit und Kontaktfreude der (West-) Australier. Man kommt sehr schnell in ein Gespräch. Das fällt besonders dann auf, wenn man ab und an jemandem begegnet, der recht kurz angebunden und wenig freundlich, eher zugeknöpft erscheint: Das ist garantiert ein Europäer, ich muss dabei aufgrund meiner jüngsten Erfahrungen einschränken: wahrscheinlich ein Schweitzer oder eine Schweitzerin. Es ist ohnehin schon bemerkenswert, wenn man einem Tourbus begegnet, dessen Teinehmerinnen ausschließlich Frauen sind. Nur der australische Fahrer war ein Mann! Die englischsprachigen Teilnehmerinnen waren zum üblichen Smaltalk gerne bereit. Zwei "Deutsche" waren aber sehr ungnädig, als solche angesprochen zu werden: Es waren schließlich Schweitzerinnen. Haben die jetzt alle einen Komplex?

Neulich in der Mine in Kalgoorlie traf ich ein Pärchen mittleren Alters, dessen männlicher Teil ebenfalls Schweitzer war (die Frau habe ich nie reden hören). Ich habe sie inzwischen zweimal in Esperance bzw. Le Grand wieder getroffen. Meint ihr, sie hätten auch nur einmal gegrüßt? obwohl sie mich genau erkannten? Nun gut, vielleicht sind sie derzeit auch bloß auf Gold und auf Deutsche ein wenig schlecht zu sprechen. Es gibt hier genug andere, vor allem freundliche Menschen.

Mein Dinner im "Taylor Street Jetty Restaurant" war gestern und heute phänomenal. Besonders die Austern (Herkunft: Tasmanien) waren einfach das Beste, was ich von diesen Meeresfrüchten jemals gegessen habe. Lage und Stil des Restaurants taten ein Übriges, mich gleich beide Abende in Esperance dorthin zu ent- oder besser: zu verführen. Ich wurde nicht enttäuscht!

Morgen geht es über den Coast Highway knapp 400 km westlich Richtung Albany. Auf diese wegen ihrer schönen Lage gerühmte Stadt bin ich nun auch schon sehr gespannt. Hoffentlich wird das Wetter schnell wieder etwas besser und wärmer: nur 20° wie angekündigt sind ja kaum auszuhalten mitten im südlichen Sommer...

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